SYNAESTHESIA

Es ist ein naheliegender Gedanke, der in dem Konzept SYNAESTHESIA beschrieben wird:
Es gibt sechs Grundfarben in unserem Farbkreis. Es gibt sechs Grundtöne in unserem »Tonkreis«. - Halt, Stopp! - Eigentlich gibt es in unserem Tonkreis, in unserer Oktave doch nicht sechs, sondern sieben Töne. Unsere Oktave wird in sieben Töne aufgeteilt. - Aber wäre es nicht logischer, würde die Oktave in sechs und nicht in sieben Töne aufgeteilt werden? Hm... irgendetwas ist doch da falsch! Ok! Nochmals von vorne: Es gibt also sechs Farben im Farbkreis! Die Physik hat sich ausgiebig damit beschäftigt und es so bestätigt und auch ich selbst kann das nachvollziehen! Aber sieben Töne? Wer sagt denn eigentlich, daß das nicht Quatsch ist? Temperierte Stimmung? Tonfrequenzen? Warum ist denn unser Kammerton auf 440 Hz = »A« gestimmt? Wer hat sich denn das ausgedacht? Das muß überprüft werden! Ich frage also einen Physikprofessor. Dieser bekräftigt mich in meinen Gedankengängen: Unser Farbsystem ist physikalisch-wissenschaftlich erforscht und das, was wir über Farben und den Farbkreis wissen, entspricht dem heutigen Stand der Dinge, ist also Hieb- und Stichfest. Unser siebteiliges Tonsystem hingegen ist »zusammengetrickst«. Damit wir alle Tonarten auf einem Klavier spielen können, müssen die Intervalle zwischen den Tönen »temperiert« werden, d.h. es wird von der physikalischen Genauigkeit abgewichen. - Also weg damit! Weg mit diesem herbeigemurksten Tonsystem. Wenden wir uns der Musikwelt anderer Kulturen zu mit ihren alternativen Tonsystemen. Wir lesen nach: Im alten China gab es ein System mit fünf und in Indien eines mit sechs Tönen. - Halt Stopp! - Sechs Töne? Dann sehen wir uns doch dieses System genauer an! Verwerfen wir unser westliches System und nehmen das indische, denn das passt zu unserem sechsteiligen Farbkreis! Jetzt brauchen wir nur noch aus einem Physikbuch die Frequenzen der einzelnen Farbmessungen herauszulesen. »Rot« bewegt sich beispielsweise in einem Frequenzbereich der Wellenlänge = 790–630 Thz. Streichen wir nun die hinteren Nullen weg, so kommen wir auf eine Tonfrequenz von 790-630 Hz. Das ist ein Frequenzbereich, den wir hören können. Unser neuer Kammerton ist geboren! Der Ton a' sollte folglich nicht mehr auf 440 Hz, sondern auf 427,5 Hz gestimmt werden. So machen wir das auch mit allen anderen Farben und wir erhalten einen Tonkreis mit sechs Tönen, der dem Farbkreis entspricht.
Geil!
Nach den Gesetzen der Natur haben wir also den Farbkreis mit dem Tonsystem in Einklang gebracht. Nach der Musik und der sog. Bildenden Kunst fehlt uns nur noch die dritte Kunst: die Wort-Kunst, das geschriebene oder gesprochene Wort. Wenn wir Laute bilden, wenn wir sprechen, dann ist das eine Reflexion unserer psychischen Situation. Wenn wir bspw. die Farbe »Rot« sehen, so entsteht in uns ein Gefühl, das wir evtl. mit einem Laut beschreiben. In den meisten Kulturen hat sich hierbei in der Sprachentwicklung ein »O« und ein »U« durchgesetzt. Deshalb heißt es im Deutschen z.B. »rot«, im Französischen »rouge« oder auf Esperanto »rûga«. Bei SYNAESTHESIA-Aufführungen kommen deshalb auch Farb-Laut-Gedichte zu Gehör.

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