»Menschen tun Dinge wegen ihrer Gefühle oder wegen anderer Menschen, nicht für eine Idee«, sagt David Darchicourt, ehemaliger NSA-Designer und Creativ Director des US-Spähdienstes
Die Bedeutung der Emotionen für die Gestaltung unserer Sozialsysteme wird regelmäßig und systematisch unterschätzt. Weiß die NSA auch mehr über unsere emotionalen Potentiale als wir selbst?
Emotionen können erzeugt und manipuliert werden. Sprache ist das Instrument dafür. Liebschaften (Emotionen) können gefährlich werden. Angeheizt durch die Gewalt der Sprache. Der 11.9. ist als ein Tag in die Geschichte eingegangen, an dem manipulierte Emotionen gefährlich wurden. Es gibt viele Leidenschaften: für Macht, für Geld, Besitz, Erfolg, eine Idee, einen Gott - oder für Menschen. Die zu einem Menschen kann sehr fruchtbar oder auch auch furchtbar sein. Die zu den Dingen dient vor allem der Selbstliebe. So auch in dem Briefroman »Les Liaisons dangereuses« von Choderlos de Laclos aus dem 18.Jahrhundert: die Korrespondenz einer dekadenten eiskalten Verführungsintrige, in der Gefühle geschickt erzeugt und manipuliert werden - zur Erlangung von Macht, Bestätigung und Befriedigung von Rachegelüsten. Heiner Müller nahm diese vorrevolutionäre Salon-Intrige zur Vorlage für sein Stück "Quartett", indem er sprachgewaltig einen tabulosen Schlagabtausch zwischen der Marquise de Merteuil und dem Vicomte de Valmont inszeniert hat, in dem mit Worten so scharf geschossen wird, wie in einem tödlichen Duell. Die Akteure haben den Habitus von Selbstmordattentätern - sie nehmen ihren eigenen Untergang kämpfend in Kauf. Eine Versuchsanordnung mit NAK und BD (unter den schweigenden Blicken von MG und AB) inszeniert und zerlegt BD die Szenerie der GL aus dem Stück Q von HM. Am Ende sitzen wir im Bunker und schauen in einen Salon vor der Französischen Revolution. Ratsch - Vorhang auf. Ratsch - Vorhang zu. hell-dunkel - dunkel-hell:
willkommen im Schummerlicht der Erkenntnis des immerwachen clair-obscure!

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